Was tun, wenn die EEG-Vergütung ausläuft?

Die PV-Anlage ist mittlerweile schon 20 Jahre alt und die EEG-Vergütung läuft nun aus? Welche Möglichkeiten haben Sie nun und was muss bei den unterschiedlichen Möglichkeiten beachtet werden?

Technische Überprüfung

Als erstes sollte die PV-Anlage technisch überprüft werden. Einige Dinge können regelmäßig vom Anlagenbesitzer erledigt werden wie z.B. :

Sind Schäden an Kabeln oder an dem Modulen zu erkennen? Zeigt der Wechselrichter oder der Batteriespeicher einen Fehlern an? Erzeugt die PV-Anlage verhältnismäßig viel Strom?

Weitere Prüfungen können vom Fachpersonal überprüft werden, wie z.B.:

Sind die Verkabelungen noch in Ordnung oder müssen diese erneuert werden?

Ist der Wechselrichter noch heile oder muss dieser Ersetzt werden?

Wenn diese und ggf. noch ein paar Dinge in Ordnung sind, ist es kein Problem, die Anlage noch weiter zu nutzen. Denn die Module haben eine Lebenszeit von ca. 25-35 Jahren.

Möglichkeiten die PV-Anlage weiter zu nutzen

Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten die Anlage weiter zu nutzen. Die PV-Anlage nach den 20 Jahren weiter zu nutzen ist natürlich sehr empfehlenswert, denn die PV-Module haben eine Lebenszeit von bis zu 25-35 Jahren. Jedoch sollte die technische Prüfung positiv und ohne Fehler ausgefallen sein, damit die Überlegung der Weiternutzung überhaupt in Angriff genommen werden kann.

Die PV-Anlage weiter laufen lassen

Erstmal kann man die Volleinspeisung weiterlaufen lassen. Setzen Sie sich diesbezüglich einmal mit Ihrem Netzbetreiber in Verbindung.

Zum Eigenverbrauch wechseln

Hier können Sie den selbst erzeugten Strom dann selber nutzen und eine Menge Zukaufstrom sparen. Jedoch muss hier die PV-Anlage im Zählerkasten umgeklemmt werden. Diese Aufgabe muss von einem Fachbetrieb ausgeführt werden. Falls der Zählerschrank veraltet ist, muss dieser auch auf den neusten Stand gesetzt werden. (Hier können also höhere Kosten anfallen, je nach dem ob viel am Zählerschrank geändert werden muss oder nicht.)

Mithilfe eines Batteriespeichers kann die Eigenverbrauchsquote erhöht werden. So kann der Strom, welcher Tagsüber nicht benötigt wird gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt (wie z.B. in den Abendstunden, in der Nacht oder wenn der Sonnenschein nachlässt) wieder abgegeben werden.

Durch Änderung des Nutzerverhalten kann noch mehr Strom selber verbraucht werden. Z.B. lohnt es sich, die Waschmaschine, den Trockner und die Spülmaschine so einzustellen, dass diese am Tag (wenn die PV-Anlage Strom erzeugt) einzuschalten. Somit kann eine ganze Menge Zukaufstrom also auch eine ganze Menge Geld gespart werden.

Ganz nebenbei tuen Sie auch der Umwelt etwas gutes. Anstatt „Normalen“ Strom zu verbrauchen, nutzen Sie nun Ihren selbst produzierten Strom, welcher zu 100% aus Ökostrom besteht. Statt einen Wald in Ihren Vorgarten zu pflanzen (um den CO2 Ausstoß des Stromlieferanten wieder auszugleichen) nutzen Sie ganz einfach die PV-Anlage auf dem Dach. Denn hier wird bei der Stromerzeugung kein CO2 freigesetzt.

Direktvermarktung des Stroms

Für die Direktvermarktung sollte man sich an einen Direktvermarkter wenden. Dieser kauf den Strom Ihrer PV-Anlage und verkauft diesen anschließend an der Strombörse.

Bei großen Anlagen über 100kWp ist es verpflichtend diese zur Direktvermarktung anzumelden.

Bei kleineren Anlagen (also Anlagen unter 100kWp) ist es keine Verpflichtung. Hier sollte man aber genau prüfen, ob sich die Direktvermarktung bei kleinen Anlagen lohnt. In den meisten Fällen ist die Direktvermarktung bei kleinen PV-Anlagen nicht rentabel, da nur eine kleine Menge an Energie produziert wird.

Auch das einbauen eines Energiemanagementsystem wäre eine gute Option. Somit können Sie den Stromverbrauch der elektrischen Geräte Steuern und genau sehen, wie sich Ihr Energieverbauch und die Erzeugung der Energie verhält.

Modernisierung der „alten Anlage“ – Repowering

Die PV-Anlage funktioniert leider nicht mehr einwandfrei, aber Sie möchten trotzdem Solarstrom erzeugen? Dann ersetzen Sie doch die alten PV-Module mit neuen Modulen. Einige andere Komponenten, wie z.B. den Wechselrichter, können natürlich auch hier ersetzt werden.

Prüfen Sie aber vorher, ob sich das Repowering lohnt, denn dies bedeutet nämlich nicht, dass die Anlage durch Modernisierungsmaßnahmen als Neuanlage zählt und dadurch die EEG- Vergütung erneut für 20 Jahre läuft.

Abbau der alten Anlage

Sie haben kein Interesse mehr daran, dass die Alte PV-Anlage weiter läuft? Dann lassen Sie diese doch abbauen. Wichtig ist jedoch, dass die PV-Anlage dann auch nicht mehr im Marktstammdatenregister gemeldet ist. Der Eintrag der Anlage sollte dann also gelöscht werden. Jedoch kann auch die alte Anlage durch eine neue Anlage ersetzt werden.

Neue EEG-Vergütung bei weiterer Volleinspeisung

Laut des EEG 2021 haben Sie auch die Möglichkeit einfach weiter einzuspeisen wie zuvor auch. Dies hat sich mit dem EEG 2023 auch nicht geändert. Diese Regelung ist jedoch nur bis Ende 2027 befristet. Diese weitere Vergütung fällt jedoch viel geringer aus, als die EEG-Vergütung in den letzten 20 Jahren.

Lasst euch bezüglich eurer Ü20-Anlage von uns beraten! Wir können dann gemeinsam heraus kristallisieren, wie es mit Ihrer alten Ü20-Anlage weiter geht.

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