Bei einem Stromausfall fällt die Heizung aus, das Licht geht nirgendwo mehr an und das Handy kann nicht geladen werden. Natürlich ist es in ein paar Stunden im Haus nicht mehr warm. Was kann man dagegen machen? Eine PV-Anlage mit einem Batteriespeicher, welcher eine Not- oder Ersatzstrom-Funktion oder eine Notstromfunktion besitzt.
Doch was ist der unterschied zwischen Not- oder Ersatzstrom?
Notstrom
Eine Notstromfunktion ist eine zusätzliche Funktion des Wechselrichters / Batteriespeichers welche im Falle eines Stromausfalles trotzdem Strom liefern kann. Hier gibt es 1-2 Steckdosen in der Nähe des Wechselrichters, welche im Falle eines Stromausfalles aktiv werden. Es wird nur für diese 1-2 Steckdosen Strom aus dem Batteriespeicher abgegeben. Aber es wird auch nur die Menge an Strom abgegeben, die auch gerade im Batteriespeicher gespeichert ist. (Also ist die Strommenge begrenzt.) Eine Nachladung durch die PV-Anlage ist hier nicht möglich, denn die PV-Anlage und der Wechselrichter bleiben bei der Notstromfunktion aus. Also ist die Notstromfunktion nur zur Sicherstellung der Versorgung von den wichtigsten Verbrauchen dar.
Vorteile:
- Kurzfristige Versorgung wichtiger Stromverbraucher bei Stromausfall
Nachteile:
- Strom fließt meist nur 1 phasig und versorgt nur die 1-2 wichtigsten Geräte
- Muss meist manuell eingeschaltet werden
Ersatzstrom
Bei der Ersatzstromfunktion sieht das schon wieder anders aus. Bei Stromausfall spring die Anlage in den Inselbetrieb um. (Inselanlagen findet man meist an/in Gebäuden, welche keine Anbindung ans öffentliche Netz haben. z. B. Hütten auf den Bergen) Das heißt, dass die PV-Anlage bei einem Stromausfall erst einmal komplett aus geht. innerhalb weniger Sekunden springt diese an und läuft im Inselbetrieb weiter. Hierzu müssen die notwendigen Komponenten auch die sogenannte „schwarzstartfähigkeit“ besitzen. Hierfür benötigt die PV-Anlage ca. einige Sekunden bis eine Minute.
So wird hier der ganze Haushalt versorgt (Herd und Backofen sollten jedoch wenn möglich nicht laufen). Da die PV-Anlage bei Stromausfall in den Inselbetrieb wechselt, ist hier eine Nachladung des Batteriespeichers auch möglich. Auch die Nutzung des Stromes direkt aus der PV-Anlage (welcher nicht erst im Batteriespeicher zwischengespeichert wird).
Auch wenn durch die Ersatzstromfunktion wieder Strom im Haushalt verbraucht werden kann, sollte große Verbraucher wie Herd und Ofen hiermit nicht betrieben werden.
Vorteile
- Schaltet sich automatisch in den Inselbetrieb um
- Kann das ganze Haus versorgen
- 1 oder 3 phasiger Aufbau
Nachteil
- kann mit höheren Kosten und Installationsaufwand verbunden sein
- Benötigt einen großen Stromspeicher und eine Leistungsfähige PV-Anlage
Lohnt sich eine solche Funktion für mich?
Ob sich eine Not- oder Ersatzstrom-Funktion lohnt, ist davon abhängig, wie stabil die Stromversorgung in Ihrer Region ist. In Deutschland ist die Stromversorgung sehr stabil. Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche Nichtverfügbarkeit von Elektrizität in Deutschland bei 12,7 Minuten Endverbraucher. Im vergleich zu den letzten Jahren ist diese Zeit erstmals wieder gestiegen. Dies kann an den extremen Wetterverhältnissen, welche sich im Jahr 2021 ereigneten (Hochwasser…) , gelegen haben.
Gründe für Stromausfälle
- Extremwetterverhältnisse wie Hochwasser, Starke Gewitter, Stürme oder heftiger Schneefall
- Umbau der gesamten Netzinfrastruktur durch die Energiewende und durch die stetig steigende Anzahl an großen Verbrauchen wie Wärmepumpen und E-Autos (Hierdurch sollte man sich jedoch nicht in Panik versetzten lassen, denn aktuell ist dies ehr weniger der Fall)
- Probleme in den Umspannwerken oder bei der Energieherstellung (Ehr sehr selten der Fall)
Ein Stromausfall wird als kurze und lokale Strom Unterbrechung bezeichnet. Da durch die aktuelle politische Lage viele Leute Angst vor einem Blackout haben setzen gerade viele auf die Ersatzstromfunktion. Als einen Blackout bezeichnet man einen großflächigen Stromausfall, welcher über mehrere Stunden oder Tage dauern könnte. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts in Deutschland bislang sehr gering. Wie auch in anderen Dingen ist hier auch eine private Vorsorge wichtig, falls es doch mal zu einem längeren Stromausfall kommen könnte.
Nachrüstung einer Ersatzstromfunktion
Damit eine PV-Anlage Ersatzstromfähig wird, müssen einige Dinge beachtet werden.
Der Batteriespeicher muss Ersatzstromfähig sein und die Solaranlage und der Stromspeicher muss sehr leistungsstark sein. Denn nicht jeder Batteriespeicher und Wechselrichter kann mit dieser Funktion arbeiten. Aber auch eine Netzumschaltereinrichtung wird hier benötigt, welche die PV-Anlage bei einem Stromausfall sicher vom öffentlichen Netz trennt. Nach dieser Trennung funktioniert die PV-Anlage wie eine Inselanlage. Hierzu benötigt die Einrichtung einige Sekunden bis zu einer Minute.
So kann nun der Haushalt mit Strom aus dem Batteriespeicher oder der PV-Anlage versorgt werden. Jedoch ist nun der Strom nicht unbegrenzt verfügbar, sondern man ist nun von der Sonne und der Größe bzw. der Menge an Strom im Batteriespeicher abhängig. An sonnigen Tagen ist es kein Problem, jedoch an dunklen Wintertagen sollte man dann sparsam mit dem Strom umgehen. Daher bleibt die Solarenergie auch eine schwankende Energiequelle.
Welche Funktion genau zu Ihnen passt, könne nur Sie alleine bestimmen. Als kleine Gedankenstütze ein paar Fragen, welche man sich vor dem Kauf einer Not- oder Ersatzstrom-Funktion beantworten oder durch den Kopf gehen sollte:
Kann ich einige Minuten ohne Strom auskommen?
Genügt mir der Notbetrieb einiger Geräte wie z.B. eine Lampe oder das WLAN?
Für welche Eventualität möchten Sie abgesichert sein? Oder wie schätzen Sie die Entwicklung in Zukunft ein?
Sie benötigen fachkundige Beratung im Bezug auf eine auf Sie zugeschnittene PV-Anlage mit Batteriespeicher und vielleicht auch mit einer Not- oder Ersatzstrom-Funktion? Dann kontaktieren Sie uns. Wir stehen Ihnen von der Beratung, der Planung bis zu Inbetriebnahme und darüber hinaus immer zur Seite.